Montag, 27. April 2009

Frühjahrsputz und Spieglein an der Wand



Frisch gefegt, die Ecken ausgewischt, hinter all den Schränken Spinnweben entfernt, Schubladen ausgemistet, Altes und Überflüssiges hinausgeworfen.... danach das Verbliebene poliert, aufgehübscht, vereinfacht und am heutigen Montag ins weltweite Netz losgelassen: www.zebrafisch.com

Jetzt fühle ich mich beruflich wieder aufgeräumt und selbst innen drin übersichtlicher - obwohl es doch "nur" meine Homepage ist. Aber es ist wie alles, was uns Menschen umgibt: das Aussen ist ein Spiegel des Innen - meistens. Während der Kleinkindphase, in der Pubertät, im zweiten Frühling und während der Wechseljahre hat alles seine Ausnahme, denn dann ist das "Sich-Finden" wichtig. Wo gesucht wird, wird auch schon einmal alles auf den Kopf gestellt und durchwühlt. Und wo gewühlt wird, bleibt vorerst Chaos zurück. Ganz normal, das legt sich üblicherweise wieder. Da wo es bleibt, herrscht noch das innere Chaos, das sich sein Spiegelbild im Aussen sucht.

Ich persönlich liebe Aufgeräumtsein, frische Brise und Klarheit um mich herum. Allerdings habe ich diesen Zustand in persönlichen Umbruchphasen auch nie halten können. Da bleibt mal was liegen, dann noch was, dann noch etwas, dann noch etetwas und etetetwassss und am Ende hat man eine riesigen Haufen von "et" und "was" herumliegen und muss zusehen, wie man alles wieder sortiert bekommt.

Nach der Internetseite ist nun in den nächsten Tagen mein Atelier dran, allerdings zum wiederholten Male. Im Hinblick auf die bevorstehenden Sommerausstellungen male und pinsel ich noch fleißig, sodaß sich mein Wunsch nach Ordnung leider dem Erschaffen, Trocknen, Stapeln, Betrachten und Abwägen immer mehrerer zeitglich entstehender Werke unterordnen muss. Wenn alles aufgeräumt in frischem Glanz erstrahlt, verliert das Atelier aber auch immer an Atmosphäre. Meine Besucher lieben das bunte Durcheinander und nichts ist herrlicher als inmitten von buntem Mix einen Milchcafe mit extra Schaum zu genießen, zu palabern und hier und da dies und das ganz nebenbei anzugucken. So gesehen hat also auch mein kreatives Chaos etwas sehr Positives und ich kann wie immer im Leben frei wählen, ob ich mich der Ordnung hingebe oder das bunte Treiben noch ein Weilchen genieße.

Kunterbunt steht in den nächsten Tagen vor allem das neue Mäntelchen meines Fischgedichtebüchleins "Wasserdichtung" an. Bisher hatte ich eine handgemachte ganz kleine Auflage als besonderes Schmankerl für meine Kunden, aber nun werde ich doch zur Druckerei gehen und mir einige produzieren lassen. Schließlich will ich Hamburg und den Ausstellungsbesuchern im Somemr auch nachhaltig noch ein Lächeln hervorlocken. Wenn ich es recht überlege, reicht es hierfür auch ersteinmal nur meinen großen Tisch aufzuräumen....
... ich fang gleich mal an, bis bald einen herzlichen Gruss, Karin Tauer

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